Neue Studienergebnisse zeigen, dass Kalziumpräparate das Demenzrisiko nicht erhöhen

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Neue Studienergebnisse zeigen, dass Kalziumpräparate das Demenzrisiko nicht erhöhen

Eine strenge Langzeitstudie mit über 1.400 älteren Frauen hat Bedenken, die eine Kalziumergänzung mit einem erhöhten Risiko für Demenz in Verbindung bringen, endgültig entkräftet. Die von Forschern der Edith Cowan University (ECU) veröffentlichten Ergebnisse geben sowohl Patienten als auch Ärzten große Sicherheit hinsichtlich der Sicherheit von Kalziumergänzungen für die Langzeitanwendung. Dies ist wichtig, da Millionen von Menschen, insbesondere Frauen über 70 (ungefähr 20 % dieser Bevölkerungsgruppe leiden an Osteoporose), Kalzium einnehmen, um Knochenbrüchen vorzubeugen, und frühere Beobachtungsstudien unbegründete Befürchtungen hinsichtlich eines kognitiven Verfalls geweckt hatten.

Das Studiendesign und die wichtigsten Ergebnisse

Bei der Untersuchung handelte es sich um eine Post-hoc-Analyse einer fünfjährigen, doppelblinden, placebokontrollierten, randomisierten klinischen Studie. Die Teilnehmerinnen – 730 Frauen, die Kalziumpräparate und 730 ein Placebo erhielten – wurden weitere 14,5 Jahre lang beobachtet. Entscheidend ist, dass selbst nach Berücksichtigung von Ernährung, Lebensstil, genetischen Faktoren und Dosierung kein statistisch signifikanter Zusammenhang zwischen Kalziumergänzung und Demenzrisiko gefunden wurde.

Laut ECU-Doktorand Negar Ghasemifard geben die Ergebnisse „Patienten und Ärzten Sicherheit hinsichtlich der Sicherheit von Kalziumpräparaten im Zusammenhang mit dem Demenzrisiko für ältere Frauen.“ Dies ist ein kritischer Punkt: Die ursprünglichen Bedenken beruhten größtenteils auf schwächeren Beobachtungsdaten, die anfällig für verwirrende Variablen waren. Der kontrollierte Charakter dieser Studie reduziert dieses Risiko erheblich.

Warum Beobachtungsstudien irreführend sein können

Frühere Untersuchungen, die einen Zusammenhang nahelegten, seien „rein beobachtender Natur“, erklärte Dr. Marc Sim, Senior Research Fellow bei ECU. Dies bedeutet, dass Wissenschaftler Korrelationen beobachteten, ohne Variablen aktiv zu kontrollieren, was es unmöglich machte, Ursache und Wirkung nachzuweisen. Beispielsweise können Menschen, die Kalziumpräparate einnehmen, auch andere Gesundheitsgewohnheiten (oder Beschwerden) haben, die das Demenzrisiko beeinflussen.

Das Design dieser neuen Studie – eine randomisierte kontrollierte Studie mit einer langen Nachbeobachtungszeit – liefert wesentlich zuverlässigere Daten. Es handelt sich immer noch um Epidemiologie (Bevölkerungsforschung), nicht um eine direkte Intervention, aber es ist ein stärkerer Beweis als frühere Behauptungen.

Was dies für die zukünftige Forschung bedeutet

Obwohl die Ergebnisse ermutigend sind, betonen die Forscher die Notwendigkeit weiterer Untersuchungen. Professor Simon Laws, Direktor des Center for Precision Health der ECU, weist darauf hin, dass sich die Studie auf ältere Frauen konzentrierte und die Ergebnisse möglicherweise nicht auf Männer oder jüngere Personen übertragbar sind.

Um diese Ergebnisse endgültig zu bestätigen, sollten zukünftige Studien:

  • Beziehen Sie Männer und Frauen ein, die in unterschiedlichem Alter mit der Nahrungsergänzung beginnen.
  • Kombinieren Sie Kalzium mit Vitamin D (oft zusammen eingenommen).
  • Priorisieren Sie die Gesundheit des Gehirns als primäres Ergebnismaß.

Expertenbestätigung

Der ehrenamtliche medizinische Berater von Dementia Australia, Professor Blossom Stephan, bestätigt die Bedeutung dieser Ergebnisse. „Angesichts der entscheidenden Rolle von Kalzium bei mehreren physiologischen Funktionen, einschließlich der Knochengesundheit, geben diese Ergebnisse die Gewissheit, dass eine langfristige Kalziumergänzung das Demenzrisiko bei älteren Frauen nicht erhöht.“

Die Schlussfolgerung ist klar: Basierend auf dieser fundierten Studie können ältere Frauen weiterhin Kalziumpräparate einnehmen, um Osteoporose vorzubeugen, ohne sich übermäßige Sorgen über einen kognitiven Verfall machen zu müssen. Weitere Forschung ist erforderlich, aber der lange gehegte Mythos, der Kalzium mit Demenz in Verbindung bringt, wurde effektiv entlarvt.